NDR Niedersachsen wollte auf seiner Facebookseite wissen, ob man die religiöse Bedeutung von Pfingsten kennt. Logisch kenne ich die, dachte ich mir, und erklärte sie prompt wie folgt:
Wenn nicht grade Corona ist, wird Pfingsten so gefeiert, dass die Dorfjugend Pfingstsamstag in den Wald geht und Pfingstbäume schlägt, um sich anschließend den ganzen Tag über den Vollbrand des Jahres abzuholen, während sie diese im ganzen Dorf verteilt. Die religiöse Komponente dieses schönen Brauchs ist natürlich die eigene Auferstehung irgendwann Sonntagnachmittag. Und mit diesem harten Wochendende zu Pfingsten ist dann die Partysaison formvollendet eingeläutet und der Sommer kann kommen.
Eine Freya aus Bleckede wandte nicht ganz zu unrecht daraufhin ein:
Wer den Vollbrand des Jahres schon an Pfingsten und nicht am Schützenfest hat ist ein Anfänger
Sie konnte ja nicht wissen, warum das bei uns so keine Option ist, weswegen ich ihr gern die hiesigen Umstände näher erläutert habe:
Wir haben keinen Schützenverein im Dorf. Dafür feiert man am letzten Januarwochenende fünf Tage lang Faslam, nachdem man vorher vier Wochen lang jedes Wochenende schwersten Alkoholmissbrauch beim Wagenbauen begangen hat. Den Januar nehme ich aber aus dieser Betrachtung immer raus, weil der nicht so richtig zum Jahr gehört, weil man nunmal praktisch ständig am Saufen ist und diese Zeit damit so ein bisschen außer Konkurrenz läuft. Pfingsten ist an Stumpfheit und Härte nicht zu überbieten. Bei Schützenfesten hat man ja auch eher selbst in der Hand, wie hart es wirklich wird. Pfingsten hat da eine ganz andere Eigendynamik.
Naja. Frohe Pfingsten jedenfalls.